Durch die Sümpfe der Pampa und den Dschungel des Madidi - Nationalparks. Immer im ewigen Kampf mit den Moskitos.
Rurrenabaque ist eine am Rio Beni gelegene Kleinstadt im bolivianischen Tiefland. Von La Paz aus hat man entweder die Möglichkeit entspannt und teuer in einer halben Stunde dorthin zu fliegen oder man nimmt wie wir den Bus,der für die einzige Straße von La Paz nach Rurrenabaque nur lässige 22 Stunden benötigt. Immerhin ist es billig und dafür gibt es auch keinen Luxus, außer den überaus netten Bolivianern, die die ganze Nacht gratis ihre nicht gerade abwechslungsreiche Musik mit jedem im Bus teilen. Da kann man sich nicht wehren und versucht wenigstens ein bischen Schlaf zu finden. Nicht umsonst wird diese Strecke als eine der schlechtesten Boliviens bezeichnet, auch wenn wir Bolivien-Erfahrene uns danach gefragt haben wo denn nun der große Unterschied zu den restlichen Straßen in Bolivien besteht.
Glücklicherweise hat sich dieser Weg wirklich mehr als gelohnt und wir haben wohl eine der besten Wochen unserer Reise gehabt. Rurrenabaque ist ganzjährlich warm, die Leute entspannt und mit den Pampas und dem Madidi-Nationalpark quasi direkt vor der Tür gibt es hier auch mehr als genug zu tun.
Pampas - Tour
Als erstes haben wir also die Pampas in Angriff genommen. Mit 6 anderen Touristen wurden wir morgens in den Jeep geladen und stundenlang über eine völlig verschlammte Piste zum Abfahrtspunkt unseres Bootes gebracht. Hier wartete "Jimmy" unser Guide für die nächsten 3 Tage auf uns. Wie jeder andere Touranbieter hatte auch unserer eine "Eco-Lodge" in diesem Gewirr aus Sumpf und Flusslandschaften, die sich die Pampas nennen und Teil eines der größten Feuchtgebiete der Welt ist. Die Pampas sind voller Tiere. Alle paar Meter liegt ein Krokodil oder Alligator im Wasser oder am Ufer.
Überall sind Vögel in den Bäumen und mit Glück sieht man auch Kapuzineraffen oder die berühmten rosa Flussdelphine. Wir hatten Glück, oder auch nicht. Wie man's sieht. Am letzten Tag sollte wir eigentlich die Möglichkeit bekommen mit den Delphinen zu schwimmen, aber leider regnete es dann so stark, dass sie sich nicht mehr gezeigt haben bzw. die Motivation unseres Guide sie zu suchen nicht mehr wirklich stark war.
Immerhin haben wir nach stundenlangem Stampfen durch die Sümpfe bei extremer Hitze und voller Moskitos doch noch unsere Anaconda gefunden.
Madidi - Nationalpark
Nachdem wir für die Pampas einen der Billiganbieter gewählt hatten, haben wir uns für die Dschungeltour für ein bischen mehr Qualität zu einem noch annehmbaren Preis entschieden. Und die haben wir bekommen, neben Tausenden Moskitosstichen gratis ebenfalls. Die Agentur nennt sich "Mogli-Tours" und wird im Zentrum von Rurre von 2 netten europäischen Frauen geführt, die interessanterweise jeweils mit einem Indianer aus der Region verheiratet sind. Beide kamen wie wir als Touristen und sind nie wieder gegangen.
Die Ehemänner leben heute davon, die Touristen durch den Dschungel zu führen und ihnen die Magie des Madidi nahezubringen.
In den 2 Nächten und 3 Tagen im Dschungel haben wir unglaublich viel über die Pflanzen, Tiere und auch Geschichten des Madidi erfahren. Wir sind auf Reifen den Fluss hinuntergeschwommen, haben Schmuck gemacht, Piranhas gefischt und zusammen mit Miguel, unserem Guide, gekocht. Abends wurde dann in der ganzen Gruppe noch der leckere 98%-ige Alkohol getrunken, der in Deutschland wohl höchstens noch als Putzmittel durchgehen würde.
Nach der Rückkehr nach Rurrenabaque sind wir abends noch mit Miguel einen trinken gegangen! Leider kann er nicht lesen, aber danke für diese 3 Tage Miguel! ;-)
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