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Montag, 27. Mai 2013

Auf den Spuren des Comandante


2 Tage lang haben wir Teile der berühmten Ruta del Che befahren, knapp 200 Kilometer auf mehr oder weniger schlechten Straßen zurückgelegt und dabei die letzten Tage im Leben des berühmten Comandante Ernesto "Che" Guevara verfolgt.



Nachdem wir uns in Samaipata, unserer Basis dieser Tage, über Preise für eine geführte Route erkundigt hatten, wurde schnell klar, dass wir hier lieber selber organisieren.
Also ging es am 1. Tag morgens früh los zur "Plaza" um ein Taxi ins nächste Dorf (Maigrana) zu nehmen. Wir kamen gerade einmal aus Samaipata hinaus und schon versagte der Motor des Taxis, glücklicherweise nahm uns ein netter Bolivianer per Anhalter mit, sodass wir rechtzeitig in Maigrana ankamen und nach kurzem Warten mit einem Minibus weiter nach Vallegrande fuhren. Nichts für einen schlechten Magen, denn der Fahrer bolzte sein Auto über die schlechten Straßen, als wenn der Teufel persönlich hinter uns her gewesen wäre. Dementsprechend durchgeschüttelt und müde kamen wir nachmittags in Vallegrande an um uns direkt ein Hostel für die Nacht zu suchen, die Fahrt für morgen nach La Higuera zu organisieren und nebenbei noch Vallegrande zu besichtigen.
Im Waschhaus der Stadt wurde "Che" nach seiner Hinrichtung durch das bolivianische Militär gewaschen und sein Körper der Presse und den Anwohnern zur Schau gestellt. Außerdem wurde er hier mit seinen Kameraden nahe des Flugplatzes anonym beerdigt. Seine Überreste fand man erst viel später wieder.
Heute befindet sich dort das Mausoleum zu seinen Ehren.


 



Tag 2 begann früh am Morgen, als wir uns mit unserem Taxifahrer trafen, der uns hoch in die Berge in das 50-Einwohner-Dorf La Higuera bringen sollte. Waren die Straßen gestern noch asphaltiert mit großen Löchern, gab es diesmal nur noch eine Sandpiste, die sich hinauf in die Berge schlängelte. Über den Wolken hatte man einen unglaublichen Ausblick auf die Landschaft, in der sich "Che" in seinen letzten Tagen vor dem bolivianischen Militär zu verstecken versuchte, bis er am 8. Oktober 1967 in der "Quebrada del Churo" nahe dem Dorf La Higuera im Kampf verletzt und anschließend gefangen genommen wurde.




 
Quebrade del Churo

Anschließend brachte ihn die Soldaten nach La Higuera und hielten ihn dort eine Nacht in der Schule gefangen. Am nächsten Morgen wurde er dort hingerichtet.
Die Schule ist heutzutage ein Museum oder mehr ein Schrein mit Tausenden Briefen oder anderer Erinnerungen seiner Verehrer.

Alles in allem bezahlten wir für 2 Tage 370 Bolivianos pro Person (=ca. 40 Euro). Eine geführte 1-Tages-Tour hätte uns mindestens 550 Bolivianos gekostet.


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