Wer Valpo, wie die Einheimischen ihre Stadt liebevoll
nennen, beschreiben möchte, wird schnell an seine Grenzen stoßen. Die Stadt ist
bunt und dreckig, sie ist nicht perfekt und doch irgendwie ein Ort voller
schöner Ecken, in die man sich im Handumdrehen verlieben kann. Eine Art revolutionärer
Gegenpol zu den im Quadratmuster aufgebauten und perfekt angeordneten Städten,
die man sonst so in Südamerika häufig findet.
Aus Viña del Mar kommend, schlängelt sich der Bus mit
atemberaubender Geschwindigkeit die Küstenautobahn entlang und verliert sich
kurz darauf im undurchsichtigen Chaos von Downtown-Valparaíso. Hupend wird jede
kleine Lücke genutzt um vermeintlich schneller ans Ziel zu kommen. Hier unten
ruht die Stadt niemals.
Nachts ersetzt Musik aus den unzähligen Bars und Clubs den
Verkehrslärm. Bis der nächsten Morgen anbricht und die Busse und Taxis ihre
Herrschaft zurückverlangen.
Wer Ruhe sucht ist hier nicht gut aufgehoben.
Doch auch Ruhesuchende finden in Valpo ihren Platz. Man
fährt einfach mit einem der bis zu 130 Jahre alten „Escaladores“ hinauf auf
einen der knapp 50 „Cerros“ der Stadt und findet sich in einer anderen Welt
wieder.
Das dauerhafte Gehupe der Autos verschwindet und wird ersetzt durch
viele kleine Cafés, in denen man in Ruhe etwas essen kann und die tollen
Ausblicke auf Valparaíso genießen kann.
Hier kann man den ganzen Tag damit
verbringen durch die kleinen Gassen zu laufen und die unzähligen bunten
Wellblechhäuser und Graffitis an den Wänden anzuschauen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen